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Entstehung
In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Zuverlässigkeit der Heiligen Schrift und wesentliche Aussagen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses in Theologie und Kirche immer mehr in Frage gestellt. Nicht wenige Kirchenglieder verloren den Glauben. Von dieser Not getrieben, sah sich eine kleine Anzahl von Männern aus dem theologisch-konservativen kirchlichen Lager und dem Pietismus von Gott zu einem stellvertretenden und prophetischen Wächterdienst gerufen. Sie wollten, soweit es in ihren Möglichkeiten lag, der falschen Lehre entgegentreten und den verunsicherten Gemeindegliedern Hilfe anbieten, da die Kirchenleitungen hierin fast durchweg versagten. Mit einem großen Bekenntnistag in Dortmund trat 1966 die Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ in die breite Öffentlichkeit. Während sich Kirchenleitungen den Mahnungen zumeist versagten, zeigten sich die verunsicherten Gemeindeglieder dafür dankbar.
Selbstverständnis und theologische Grundlage
Entstehung, Selbstverständnis und Aufgaben der Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ leiten sich aus der Liebe zur Gemeinde Jesu Christi und aus der Treue zu den Landeskirchen und zur Evangelischen Kirche als ganzer, wie auch aus der Enttäuschung an diesen her. Deshalb sieht die Bekenntnisbewegung ihre Aufgabe bis heute in den verfassten Landeskirchen, an deren verunsicherten und verführten Gemeindegliedern. Diese will sie auf Fehlentwicklungen aufmerksam machen, davor warnen und soweit es in ihren Kräften steht, davor bewahren, wohl wissend, dass nur der Herr der Kirche letztlich davor bewahren kann.
Die Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“
• weiß sich von Jesus Christus gerufen, um für die schrift- und bekenntnisgebundene Verkündigung des Evangeliums zu beten und zu ringen,
• bekennt sich mit dem Evangelium zu ihrem Herrn und Heiland und widersteht der Entstellung der biblischen Botschaft in der Evangelischen Kirche,
• gründet sich allein auf das Evangelium von Jesus Christus, dem Fleisch gewordenen Wort Gottes, dem gekreuzigten, auferstandenen und wiederkommenden Heiland, der das Haupt seiner Gemeinde und allein ihr Herr ist,
• ordnet sich der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments als vollkommener Richtschnur des Glaubens, der Lehre und des Lebens unter,
• bekennt sich zu den Bekenntnissen der Reformation als maßgeblicher Bezeugung des Evangeliums.
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Aufgaben und Ziele
Eine zweifache Auseinandersetzung hat sich ergeben. Zu der Auseinandersetzung mit dem vielschichtigen theologischen Liberalismus trat die mit dem neuzeitlichen Schwärmertum, wie sich dies in den charismatischen Aufbrüchen zeigt. Dabei ist beiden gemeinsam, dass die Offenbarung des dreieinigen Gottes in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments nicht als ausreichend betrachtet wird.
Die Bekenntnisbewegung sieht sich herausgefordert, wenn die Schriftgrundlage gefährdet ist und meldet sich, wie dies in all den Jahren ihres Bestehens geschehen ist, zu Wort. Sie will damit auf konstruktive Art und Weise der Gemeinde dienen. Dies geschieht vor allem durch ihren Informationsbrief, der alle zwei Monate auf Spendenbasis erscheint. Neben Betrachtungen zur Bibel werden darin Themen behandelt, über die viele andere sich nicht äußern oder so, wie es dem gerade gesellschaftlich herrschenden Trend entspricht. Alle aufgenommenen Themen werden von sachkundigen Autoren im Lichte der Heiligen Schrift behandelt. Auf Polemik wird bewusst verzichtet, da um Verunsicherte und Irrende gerungen wird. Deshalb wird ein dem angemessener Stil gewählt.
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