Für Gott kein Schweigegebot in den Gotteshäusern!
Ulrich Rüß

Für Gott kein Schweigegebot in den Gotteshäusern!
Präsenzgottesdienste sind Herz der Kirche und gelebten Glaubens
Es ist gegen das Gebot Gottes, gegen Bibel und Bekenntnis und gegen das Selbstverständnis von Kirche, wenn Kirchen oder/und Kirchengemeinden zum Gottesdienstverzicht aufrufen oder vom Gottesdienstbesuch abraten. Der Gottesdienst ist das Herzstück jeder Gemeinde und Seelsorge. Im Gottesdienst verleiblicht sich Christus in der Gemeinschaft der Gläubigen. Die Gegenwart Gottes wird gefeiert im Hören des Wortes Gottes und im Empfang des heiligen Abendmahls. Im verkündigten Wort Gottes kommt es zur Begegnung mit Gott. Sein Wort will gerade in den Zeiten der Pandemie Orientierung im Leben und Glauben geben, trösten, zur Buße und Umkehr rufen und für den Alltag stärken. Gott will und darf nicht zum Schweigen gebracht werden gerade in diesen besonderen Zeiten der Pandemie.
Nach den Artikeln 5 und 7 der Augsburgischen Konfession wirkt Gott, der Heilige Geist durch Wort und Sakrament. Sie sind Bestandteil des Gottesdienstes. Durch sie wird der Glaube geweckt und gestärkt. Es ist unverantwortlich, wenn das heilige Abendmahl wegen der Pandemie in den Gottesdiensten entfällt. Es ist nicht verzichtbar und steht nicht im Belieben der Gemeinden und Pastoren. »Tut das zu meinem Gedächtnis« sagt Jesus! Tut das! Schließlich feiern wir im hl. Abendmahl die Gemeinschaft mit Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen. Er ist wirklich gegenwärtig und wir empfangen Vergebung der Sünden. In außergewöhnlichen Situationen, wie sie momentan herrschen, die im Gottesdienst die besonderen Hygienevorschriften erfordern, ist es nach lutherischem Verständnis auch möglich, beim heiligen Abendmahl nur das Brot (Leib Christi) und dennoch seine volle Gültigkeit zu empfangen. Auf die Gegenwart Gottes antwortet die Gemeinde mit Gebet, Lobpreis und Anbetung.
Gottesdienste im Fernsehen, im Internet oder/und Digitalformat sind kein Grund von den Präsenzgottesdiensten abzuraten oder sie ausfallen zu lassen. Sie sind eine gute Möglichkeit und Hilfe für Menschen, die verhindert sind, am gemeindlichen Gottesdienst teilzunehmen. Aber kein Ersatz. Daher fordert die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in Deutschland, grundsätzlich an den Präsenzgottesdiensten festzuhalten. Denn für Gott darf im Gotteshaus kein Schweigegebot gelten. Der Gemeindegottesdienst ist Gottes Sache, Herz der Kirche und gelebten Glaubens. Daher ist der Aufruf zum Verzicht auf den Gemeindegottesdienst trotz Einhaltung aller gebotenen Regeln ein Skandal, unverantwortlich und kirchenschädlich!
Ulrich Rüß


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